Anime-Review: BLAME!
Seit heute bringt uns Universum Anime mit dem Cyberpunk-Titel BLAME! den neuesten Anime-Movie des renommierten japanischen 3DCG-Studio Polygon Pictures in die Läden. In unserer Review erfahrt ihr, ob der Titel mit ähnlichen Werken wie Ghost in the Shell, oder Akira mithalten kann.
BLAME! basiert auf der gleichnamigem postapokalyptischem Cyberpunk-Mangareihe von Tsutomu Niheis, welche hierzulande erstmals 2001 bei Egmont Manga erschien und aktuell in
sechs Bänden von Manga Cult neu aufgelegt wird. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Vorlage entstand der Anime-Movie im renommierten japanischen 3DCG-Studio Polygon Pictures, das zuvor beispielsweise auch Tsutomu Niheis Werk Knights of Sidonia als TV-Serie umsetzte. Aufgrund des großen Erfolges von BLAME! beim Streaming-Anbieter Netflix hat Polygon Pictures bereits weitere BLAME!-Movies angekündigt.
Worum geht es?
In einer fernen Zukunft wurde die Welt der Menschen beinahe durch außer Kontrolle geratenen Maschinen und Programmen zerstört. Die gesamte Erdoberfläche ist mit einem einzigen chaotischen Bauwerk von gewaltigen Ausmaßen bedeckt, welches sich stetig weiter ausbreitet. Der Bau dieser riesigen Struktur wurde einst von der Menschheit begonnen, doch seitdem ist das Geheimnis der Kontrolle über die Baumaschinen verloren gegangen und das Sicherheitssystem macht mittlerweile Jagd auf seine Schöpfer. Die junge Zuru versucht in dier mörderischen Postapokalypse zu überleben und begibt sich auf die Suche nach Nahrung für Siedlung, in der sie wohnt. Dabei löst sie allerdings versehentlich eine Attacke des Sicherheitssystems aus, was viele ihrer Freunde das Leben kostet. Sprichwörtlich Hilfe in letzter Sekunde erhält sie durch den mysteriösen Killy, der bereits seit langer Zeit durch die riesige Stadt streift und auf der Suche nach dem Netzwerk-Gen ist, der Schlüssel, mit dem sich die Maschinen abschalten lassen…
Die Handlung
Die dystopische Stimmung in BLAME! wird durch eine stimmungsvolle düstere Handlung, die an Spannung nichts vermissen lässt, voran getrieben. Bereits zu Beginn wird dem Zuschauer klar gemacht, dass die Menschen eigentlich einen hoffnungslosen Kampf gegen die Maschinen führen. Dabei rast der Titel allerdings nicht von Actionsequenz zu Actionsequenz, sondern nimmt sich auch Zeit für ruhigere Szenen, in der die Charaktere und die Welt, in der sie leben besser erklärt werden. Mit seiner düsteren Zukunftsversion einer von Maschinen dominierten Welt, die sich gegen ihre Schöpfer gewandt haben, wirft der Titel auch zeitlose philosophische Fragen auf. Was ist eigentlich menschlich? Wohin führt blindes Vertrauen in die Technik? Dies sind nur einige der Fragen, die dem Zuschauer bei BLAME! durch den Kopf gehen werden.
Die Charaktere
Die handelnden Charaktere in BLAME! sind sehr gut ausgearbeitet wurden und zumindest die Protagonisten durchlaufen eine gewisse Charakterentwicklung während der Handlung durch. Auch wenn man über Killy nicht sonderlich viel erfährt und nur stückchenweise erzählt wird, was ihn eigentlich antreibt, bildet er einen interessanten Gegenpart zur Protagonistin Zuru. Im Vergleich zur Mangavorlage haben auch viele Nebencharaktere eine etwas größere Rolle in der Handlung bekommen und runden das gute Gesamtbild der Charaktere ab.
Das Bild
Wer die letzten Titel von Polygon Pictures kennt, der weiß, dass in Sachen 3D-Animation dem Zuschauer einiges geboten wird. Die Welt ist schmutzig und schroff. Durch zahlreiche Kratzer und notdürftigen Reperaturen scheint die visionäre Technologie in BLAME! ihre besten Tage bereits hinter sich gehabt zu haben. Anders gesagt, der visuelle Stil untermalt perfekt das postapokalyptische Setting der Handlung. Einziger Abstrich bietet hier die Animation der Charaktere, die stellenweise doch recht hölzern wirkte. Auf der BluRay wird der Titel im gewohnten Full-HD-Format vorliegen und basierend auf den von uns angeschauten Presse-Stream können wir sagen, dass hier Fans von Animationen auf hohen visuellen Level voll auf ihre Kosten kommen werden.
Der Sound und die Synchronisation
Auf der BluRay liegt der Titel in einem Dolby Digital 5.1-Format, sowohl in deutscher als auch in japanischer Sprachausgabe vor. Die Synchronisation übernahm das renommierte Berliner Synchronstudio SDI Media Germany GmbH. Mit erfahrenen Sprechern wie Ozan Ünal (bekannt u.a. aus Big Bang Theory, El Cazador de la Bruja), Olivia Büschken (u.a. Black Butler, Accel World) und Peter Flechner (deutsche Stimme von Ben Affleck) wurden die Charaktere bis in die Nebenrollen passend besetzt und liefern erwartungsgemäß ein Ergebnis auf hohen Niveau ab.
Die Extras
Neben mehreren TV-Trailern und Teasern liegt als Extra noch ein knapp halbstündiges Making-of zu BLAME! vor, in welchem dem interessierten Zuschauer die einzelnen Schritte von der Vorlage zum Film gezeigt werden.
Fazit
BLAME! ist definitiv keine leichte Kost und war bereits schon in der Mangavorlage nicht für den Massenmarkt gedacht. Die tiefe philosophische Handlung des Films verlangen einiges Mitdenken des Zuschauers, überzeugt aber durch ein genial inszeniertes postapokalyptische Setting und bis in die Nebenrollen interessant ausgearbeitete Charaktere. Die deutsche Vertonung setzt dem ganzen noch die richtige Krone auf, weswegen Fans von Titeln wie Ghost in the Shell oder Akira diesen Anime unbedingt in ihrer Sammlung haben sollten.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Universum Anine und THINK! für die Bereitstellung des Presse-Streams!
Beitragsbilder:©Tsutomu Nihei, KODANSHA/BLAME! Production Committee
Paudshi
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